Bente Ibenfeldt mit die Solisten Annette Heick und Jesper Lundgaard


 

Fantastisches Erlebnis
Christiansfeld

Als fantastisches Erlebnis bezeichnete die Christiansfelder Komponistin Bente Ibenfeldt das Konzert mit dem Musikkorps der Königlichen Leibgarde in der Kirche der Brüdergemeine. »Kein Stuhl blieb leer«, schwärmte Ibenfeldt, die für ihre Komposition »Tiden« minutenlangen Applaus erntete. Es blieb auch Zeit für ein Gruppenbild mit vier musikalischen, gebürtigen Nordschleswigern (v.l.):
Fagottistin Sofie Jacobsen aus Christiansfeld, Musikdirigenten Peter Harbeck aus Hadersleben, Oboist Marianne Brøgger Filtenborg, Hadersleben, und Bente Ibenfeldt, die ebenfalls in Hadersleben geboren wurde.

Königliches Musikkorps spielt lokale Komposition Die freischaffende Komponistin Bente Ibenfeldt aus Christiansfeld ist beim heutigen Konzert mit ihrem Millenniumswerk »Tiden« dabei Christiansfeld nb. Heute ist ein großer Tag für Bente Ibenfeldt aus Christiansfeld, denn heute wird das Musikkorps der Königlichen Leibgarde eine ihrer Kompositionen in der Kirche der Christiansfelder Brüdergemeine aufführen.
»Damit geht ein Traum in Erfüllung: Das Musikkorps der Königlichen Leibgarde wird meine Musik ein zweites Mal aufführen«, freut sich die sympathische Musikerin.
Das erste Mal, dass eine ihrer Eigenkompositionen von Dänemarks ältestem und zudem einzigem professionellem Blasorchester dargeboten wurde, war im Jahre 2003 der »Gravensteiner Marsch«, den sie ursprünglich aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums der Brass-Band der Gravensteiner Garde im Jahre 2000 geschrieben hatte. Diese hatte die Komposition an das Musikkorps der Königlichen Leibgarde weitergeleitet, die von der Komposition begeistert war.
Begeistert war auch deren Verwaltungschef von einem Besuch der Christiansfelder Kirche der Brüdergemeine im Frühsommer dieses Jahres: 
Er beschloss, dort mit dem Musikkorps der Königlichen Leibgarde ein Konzert aufzuführen. Und er bat Bente Ibenfeldt um einen musikalischen Beitrag in Form einer Komposition.
Die frühere Organistin hat dafür ihr im Jahre 2000 geschriebenes Millenniumswerk »Tiden« ausgewählt. Es basiert auf einem von Ellen Hansen verfassten Text über das Thema »Zeit«.
»Es war das erste Mal, dass ich eine Melodie auf einen bereits fertigen Text schreiben musste. Ich hatte ihn eine Woche lang auf meinem Flügel liegen, las ihn jeden Tag, und nach acht Tagen hatte ich dann plötzlich eine Melodie im Kopf«, erinnert sich Bente Ibenfeldt, die 1972 ihr Examen als Organistin am Jyske Musikkonservatorium in Århus abgeschlossen hat.
Für die 36 Musiker des Musikkorps der Königlichen Leibgarde ist es der erste Auftritt in Christiansfeld. Als Solisten treten Trine Gadeberg und der Flötist Pethrus Gardblom auf, die Gewinner des letzten Nordischen Solistenwettbewerbs sind. Dirigieren werden Peter Ernst Lassen und Peter Harbeck. Zusammen mit der Komposition von Bente Ibenfeldt gibt sich das Repertoire von Marschmusik bis Klassik breit gefächert. Es werden auch zwei Stücke aus Anlass des 200. Geburtstages von H. C. Andersen zu Gehör gebracht, die beide einen direkten Bezug zu Christiansfeld haben.
Als Besonderheit wird das Intro zu Bente Ibenfeldts Werk auf so genannten Luren, einem alten nordischen Blasinstrument, gespielt. 
Ingolf Graf von Rosenborg mit Gräfin Sussie sowie der Chef der Leibgarde Oberst Flemming Rytter samt Frau fungieren als Protektoren des Konzertes, das um 19.30 Uhr beginnt.


Die Christiansfelder Komponistin Bente Ibenfeldt mit dem Musikkorps der Königlichen Leibgarde vor zwei Jahren.

Der Nordschleswiger: Donnerstag 15. August 2002

CHRISTIANSFELD

Marschmusik aus Christiansfeld ertönt am Bodensee

NDR-Fernsehteam bei Christiansfelder Komponistin, deren Werk nun Einzug in die deutsche Marschmusik hält

Bekannt aus dem Funk ist sie bereits: Organistin Bente Ibenfeldt aus Christiansfeld. Nun gesellt sich zum Funk das Fernsehen: Ein Team des NDR-Fernsehens »zog« gestern bei der Komponistin des Orchesterstücks »A Song for Alexandra« ein.

Hintergrund: Der »Gråsten March«, den die Künstlerin vor zwei Jahren im Auftrag der Gravensteiner Garde komponierte, hält nun Einzug in die deutsche Marschmusik. Bis zum Bodensee ist das Musikstück aus Nordschleswig vorgedrungen. Anlass genug, fanden die TV-Macher, mal bei der dänischen Komponistin vorbeizuschauen. Der Marsch wird zurzeit von deutschen Musikpädagogen für eine digitale Herausgabe »bearbeitet«.

Erst Anfang August hat »Den Kongelige Livgarde«, übrigens Dänemarks einziges professionelles Harmonieorchester, »Gråsten March« vor dem Gravensteiner Rathaus gespielt – »im Harmonieorchesterarrangement«, wie Ibenfeldt sachkundig hinzufügt: »Es ist eigentlich eine Uraufführung gewesen, weil es ein ganz neues Arrangement des Marsches ist. Es stammt von Knud Graugaard, dem früheren Musikdirigenten des Schleswigschen Musikkorps in Hadersleben.«

In Deutschland wird der Marsch »Gravensteiner Marsch« heißen, »weil sie dort unten Gråsten March nicht aussprechen« können, erläutert die Komponistin.

Sie lernte die beiden Musikpädagogen Uschi und Georg Rieberger, die den Marsch unter ihre Fittiche genommen haben und für die Veröffentlichung sorgen, kennen, als sie den bekannten Organisten Franz Lambert besuchte, dem sie seit Jahren freundschaftlich verbunden ist.

Der TV-Beitrag über die Organistin aus Nordschleswig wird voraussichtlich heute Abend oder morgen im »Schleswig-Holstein-Magazin« zu sehen sein.

lev

 

 

Musik hat keine Grenzen.

Gibt es Grenzen für die Musik?

Oktober 2002 – von  Journalist Björn Loudrup.
Übersetzung: Journalistin Karin Haug.

Es war immer schwer, Erfolg in Dänemark zu haben, vor allem wen man sich jenseits der Normen und des typischen dänischen Musikgeschmackes bewegt. Künstler, die es trotzdem wagen, müssen sich auf einen harten und mühseligen Weg begeben, damit sie letztlich nicht völlig ignoriert werden.
Nichtsdestoweniger habe Viele Ausflüge ins Ausland gemacht, bevor sich auch die Dänen dafür interessierten, was dort eigentlich vorgeht. Das ist genau das, was der dänischen Komponistin Bente Ibenfeldt wiederfuhr: zuhause führte sie eine Reihe von Jahren harte Auseinandersetzungen, während im Ausland die Qualitäten ihrer Musik durchaus anerkannt wurden. Heute werden ihren Kompositionen von Moskau im Osten bis zu den Azoren im Westen gleichermaßen gespielt.

Moskau

Als das Orchesters des Moskauer Militär-Konservatoriums im Sommer Sønderjylland besuchte, waren die Musiker von Beginn an von Ibenfeldts Komposition ”A Song für Alexandra” derart begeistert, dass sie es viele Male während ihres Besuches spielten. Es war nicht nur die Begeisterung entfacht, sondern die Komposition ging im wahrsten Sinne mit nach Moskau.


Jørgen & Bente Ibenfeldt - Oberst Sergay Gryaznov

Es war wirklich eine Begebenheit, die nachdenklich macht: ein Musik-Konservatorium, das für die musikalische Ausbildung aller Militärmusiker in Russland zuständig ist – deren Zahl liegt bei immer noch bei ca. 30.000 im gesamten Land – hat Freude, Interesse und praktische Anwendung für eine dänische Komposition.

Azoren

Während eines Besuches auf den Azoren im Juli  und August war ich in der Stadt Nordeste, die im Nordosten der größten Azoren-Insel St. Miguel liegt. Dort, in dieser kleinen Stadt, existiert bereits seit 141 Jahren ein Orchester: das ”Filarmónica Eco Edificante”.


”Filarmónica Eco Edificante”.

Geleitet wird das Orchester vom ukrainischen Professor Yury Pankiv. Während einer der wöchentlichen Orchesterproben präsentierte ich ihm einige meiner Kompositionen, nämlich ”A Song For Alexandra” und den ”Gråsten march”, Graasten Marsch oder Gravensteiner Marsch. Bei letzterem gab ich die Erlaubnis, dass es zukünftig unter dem Titel ”Nordestino Marcha” aufgeführt werden darf. Die Freude, Dankbarkeit und Begeisterung nicht nur seitens des Dirigenten, sondern durch den Solotrompeter Troufete Carlos Arruda, den Präsidenten der Musikgesellgesellschaft Joaó Manuel Rafoso Medeiros und des Rest des Ensembles waren unbeschreiblich.

   
Solo Trompetist Troufete Carlos Arruda und Maestro Professor Yury Pankiv

Yury Pankiv konnte die Komposition gar nicht schnell genug bekommen; gleich war er dabei, ein paar Stimmen in eine andere Tonlage umzuschreiben. Gerade 35 Minuten später war man schon mitten drin in einer begeisterten Probe für ”A Song For Alexandra”. Ich war erfüllt mit Freude, als ich sah und hörte, welche Begeisterung die dänische Musik entfachen kann.

Übrige Welt.

Es war sehr interessant zu sehen, was unmittelbar nach diesen Erlebnissen eine statistische Analyse des Besucherzahlen meiner Homepage ergab: Das Interesse speziell an diesen beiden Kompositionen war enorm gewachsen, und das international. Obwohl die Azoren ”nur” auf halbem Wege nach Amerika liegen, gab es viele ”Treffer” und viele Suchanfragen aus den USA. Ist das nicht bemerkenswert? Selbst der bekannte deutsche Fernsehsender NDR hat am 1. September 2002, war interessiert und brachte ein langes Interview mit Bente Ibenfeldt. Jetzt sieht es endlich so aus, dass ihre Musik die Aufmerksamkeit erlangt, die sie wirklich verdient.

B.L.